DüngungMit jedem Gemüse, das aus dem Garten in die Küche wandert, werden dem Boden Nährstoffe entzogen. Um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten, müssen wir durch die Düngung den erforderlichen Ausgleich wieder herstellen. Düngung im Biogarten Die Düngung im Biogarten dient dazu, den Boden zu beleben, d. h. die Ernährung der Pflanzen erfolgt auf indirektem Weg. Der Boden wird vorwiegend mit organischen Düngern versort. Die Mikroorganismen verarbeiten diese Stoffe, machen sie für die Pflanzen verfügbar. Dies geschieht langsam, kontinuierlich und im jahreszeitlich angepaßten Rhythmus. Diese Form der Nährstofffreisetzung wird dem Bedarf und der Entwicklung der Pflanzen gerecht. Die Bodenlebewesen wirken dabei als Regulativ. Warum kein Kunstdünger im Biogarten? Kunstdünger (synthetische Düngesalze) arbeiten nach einem völlig anderen Prinzip als oben beschrieben. Sie sind leicht löslich und werden somit von der Pflanze direkt aufgenommen, d. h.:
- ausreichender Humusgehalt - hohe biotische Aktivität - guter Strukturzustand der Bodens Ein fruchtbarer Boden besitzt ein großes Umsetzungsvermögen und eine große Speicherkapazität für Nährstoffe. Das wichtigste Düngemittel ist der Kompost. Die Wiederverwertung von Garten- und organischen Haushaltsabfällen ahmt am ehesten den geschlossenen Kreislauf in der Natur nach. Je vielseitiger die Zusammensetzung des Kompostmaterials, desto besser die Kompostqualität. andere organische Dünger Tierische Dünger: Stallmist Frischer Stallmist ist eine Nährstoffbombe. Stallmist sollte am besten nur in kompostierter Form verwendet werden, denn frischer Stallmist wirkt zu triebig. Außerdem nehmen Pflanzen zuweilen den Mistgeruch auf, werden dadurch stärker von schädigenden Organismen befallen, da diese von dem Geruch angezogen werden. Wenn überhaupt (!), kann leicht angerotteter Mist "schleierdünn" auf tiefgelockerte Beete ausgebracht und oberflächlich mit dem Rechen eingearbeitet werden. Niemals untergraben! Nie Mist aus Massentierhaltung verwenden. Nie frischen oder nur leicht angerotteten Mist auf Beeten mit Möhren, Zwiebeln, Bohnen, Erbsen, Petersilie und Rettich verwenden. Hornspäne, Horngries und Hornmehl werden aus Hörnern und Klauern von Schlachtvieh hergestellt. Sie sind sehr konzentrierte Dünger mit einem hohen Gehalt an Stickstoff und Phosphor. Stets sparsam verwenden und nur, wenn sonst keine Möglichkeit besteht, Mist in irgendeiner Form zu bekommen. Knochenmehl, Blutmehl und Ledermehl solche Mehle werden aus Schlachtabfällen hergestellt. Gründüngung Auch mit Hilfe der Gründüngung kann man den Boden mit organischer Substanz versorgen. Gründüngungspflanzen werden meist in Vor- oder Nachkultur angebaut und dem Boden nach kurzer Vegetationszeit zugeführt. Sie liefern hauptsächlich Nährhumus, der von den nachfolgenden Pflanzen aufgezehrt wird. Algendünger aus getrockneten und gemahlenen Algen enthalten viel Kali (wichtig für ein stabiles Wachstum und ein festes Zellgewebe) und Spurenelemente. Einige Arten enthalten bis zu 33% Kalk. Algendünger können auch bei Magnesiummangel eingesetzt werden. Meeresalgendünger aus Braun- oder Kieselalgen sind z. B. Algifert, Algan. Sie werden zur biologischen Blattdüngung verwendet. Algenkalk, gewonnen aus den Skeletten der Rotalgen, aktiviert insbesondere das Bodenleben. Algenkalk Wirkung: fördert die Widerstandskraft gegen Insekten (Lauchmotte, Kartoffelkäfer, Erdflöhe) und Pilzerkrankungen (Schorf, Mehltau, Krautfäule) Anwendung: über die Blätter stäuben. Holzasche Reine Holzasche ohne Zusatz von Kohlenasche ist ausgesprochen kalireich, enthält aber auch Kalk und Spurenelemente. Als Dünger wirkt Holzasche pilz- und fäulnishemmend. Dafür dünn in Saatrillen oder Pflanzlöcher geben. Gut bei Sellerie, Möhren und auch Rosen. Kalk gehört zu den Kernnährstoffen, die Pflanzen und Bodenleben benötigen (siehe Boden). Phosphordünger z. B. Thomasmehl, ist ein industrielles Abfallprodukt der Eisenerzproduktion. Er sollte nur mit äußerster Vorsicht und bei ganz akutem Bedarf verwendet werden (Verunreinigung mit Schwermetallen). Am besten auch dann nie direkt anwenden, sondern über den Kompost. Steinmehle Urgesteinsmehle: Granit, Gneis, Quarz Basaltmehle: Basalt, Porphyr, Zeolith Steinmehle sind ein Heilmittel für den Biogarten. Sie sind Spurenelementedünger und Bodenverbesserer. mehlfein --> für Bodenleben und Pflanzenwachstum gröber --> zur Bodenlockerung, sind ein langsam fließendes Spurenelementedepot Steinmehle sind quasi das Mädchen für alles im Biogarten:
gegen Läuse und vorbeugend gegen Pilzkrankheiten Anwendung: möglichst jede Woche über taufeuchte Pflanzen stäuben. Ein Ring aus Steinmehl, Algenkalk oder Holzasche um gefährdete Pflanzen gestreut, hält bei trockenem Wetter Schnecken ab. Tonmehle wie z. B. Bentonit können Schwermetalle binden und dienen insbesondere der Verbesserung von sandigen Böden. Stroh kann als Kompostmaterial zwischen konzentrierte Mistlagen und zum Mulchen und für die Pilzzucht verwendet werden. Achtung! Hat der Landwirt sein Stroh mit Fungiziden gespritzt, kann es sein, daß das Stroh monatelang nicht verrottet. Rinde ist ein gutes Mulchmaterial, insbesondere für Zierbeete. Sie enthält natürliche Wachstumshemmstoffe und unterdrückt damit erfolgreich unerwünschte Wildkräuter.
Aber auch im Garten ist er kein Heilmittel - wie oft fälschlich angenommen. In Sandböden hat er keine Wirkung, weil er sich rasch zersetzt. In Lehmböden verkohlt er, weil er von der Luftzufuhr abgeschnitten wird. In allen Böden fördert er durch seinen hohen Säuregehalt die ohnehin schon hohe Bodenversauerung. Torf speichert Wasser. Deshalb wird bei Trockenheit dem Boden durch Torf zuviel Wasser entzogen.Folge: das Bodenleben wird gestört, die Pflanzen verdursten regelrecht, beim Mulchen mit Torf trocknet die Oberfläche des Bodens viel zu stark aus. Torf unter Rosen fördert den Blattlausbefall. |