Was tun gegen Schnecken?

Die besten Möglichkeiten sind:
- sie zu vertreiben
- sie gar nicht erst in den Garten zu lassen.

Als Möglichkeiten hierfür bieten sich an:

Schneckenzäune

aus verzinktem Eisenblech mit einem sogenannten Anti-Schnecken-Knick, über den die Schnecken nicht hinüberkriechen können.

Aufgepaßt: keine Gräser oder Kräuter über den Zaun hinüberragen lassen, weil sich Schnecken daran entlang hangeln können.

Es sind auch Kunststoffzäune mit unzähligen kleinen Borsten im Handel.

altbewährte Methoden

Trennstreifen aus Kalk, Gesteinsmehl, Lavagranulat und Sägemehl; sie helfen jedoch nur bei Trockenheit und müssen ständig erneuert werden.

Lockmethoden

z. B. durch Bierfallen oder Kleiehäufchen sind umstritten. Werden nicht nur noch mehr Schnecken angelockt?

Säcke oder Bretter auslegen

Sie halten die Feuchtigkeit und unter ihnen lassen sich ebenso wie unter Rhabarberblättern die Schnecken mühelos absammeln.

Was tun mit gesammelten Schnecken?

- zur nächsten Wiese tragen (Schnecken haben aber einen ziemlich großen Radius)
- den Hühnern/Laufenten zum Fressen geben

mit Düften vertreiben?

Senföl in Gelbsenf, Kamillenöl, Rizinusöl sind nur bedingt wirksam. Bei einer großen Schneckenplage gehen diese auch an Zwiebelröhrchen und Borretschblätter.

manche Tiere mögen Schnecken:

z. B. Goldlaufkäfer, Weberknecht, Ameisen, Aas- und Weichkäfer, Kröten, Frösche, Maulwurf, Igel und indische Laufenten.

Manche dieser Tiere können Schnecken mit dem 20fachen ihres Eigengewichtes fressen.

Was tun?

Ein Wundermittel gegen Schnecken gibt es nicht. Sie ausrotten zu wollen, sie als Erzfeind zu betrachten, ist der falsche Weg. Es dürfen nur nicht zu viele werden.

Schnecken in Maßen braucht der Garten. Sie gehören zum Recyclingsystem der Natur, das aus Abfall die Grundlagen für neues Leben schafft. Wie Regenwürmer und Asseln zerkleinern Schnecken grobes organisches Material = die erste Stufe der natürlichen Humusproduktion.

Der Schaden durch die Schnecken ist in einem gesunden Gartenbiotop bei weitem nicht so groß wie in einer gestörten Umgebung. Pflanzen von gesundem und kräftigem Wuchs werden weniger von Schnecken befallen als solche mit zarten aufgeschwemmten Blättern.

Machen Sie es den Schnecken ungemütlich

Schnecken bestehen zu 95 % aus Wasser und brauchen nichts dringender als Schutz vor der Sonne. Deshalb kriechen sie oft in Erdspalten, die sie allerdings nicht selber graben können. Dort schützen sie sich vor Hitze und legen auch ihre Eier ab.

Ein garer Boden, der oft gehackt und auch nach der Bodenlockerung im Herbst sorgfältig glattgerecht wird, ist für sie ungemütlich. Dann gehen sie lieber in die Laubschicht unter die Hecke, wo Laufkäfer, Tausendfüßler und Weberknechte den Bestand in Grenzen halten.

Was Sie nie tun sollten

Schneckenkorn streuen!

Auch nicht bei Blumen und Obst.

Schneckenkorn besteht je nach Marke aus 2 verschiedenen Substanzen: Metaldehyd und Mercaptodimethur. Metaldehyd entsteht durch Polymerisation (Aneinanderlagerung) von vier Molekülen Acetaldehyd und wird in Konzentrationen von 4 bis 6 % in Granulate (sog. Schneckenkorn) eingearbeitet.

Diese Molluskizide wirken in den Ködern als Fraß- und Kontaktgifte. Damit vergiftete Schnecken sondern große Mengen tödlichen Schleim ab, bevor sie gelähmt vertrocknen. Schneckenkorn, Kleieköder, Schneckenbänder usw. bringen so die natürlichen Feinde der Schnecken, wie Blindschleiche, Kröte, Spitzmaus, Maulwurf und Igel gleich mit um.

Die Molluskizide Metaldehyd und Mercaptodimethur sind für Menschen und Tiere, auch Säugetiere wie Hunde und Katzen, giftig! Siehe bitte auch hier. Sie können zudem in verschiedenen Gemüsesorten nachgewiesen werden (z. B. bei Paprika, Salat, auch Kernobst).

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