Pflanzenschutz im Biogarten

Das Ziehen von gesunden und starken Pflanzen

ist die beste Abwehrmaßnahme gegen Schädlingsbefall Krankheiten. Im Biogarten kommen wir ohne gewaltsame Mittel - Pestizide - aus, wenn wir drei Dinge beherzigen:

  1. Der Boden ist die Voraussetzung für ein gesundes Pflanzenwachstum. Wir bemühen uns, ihn so gut wie möglich zu pflegen.
     
  2. Wir berücksichtigen beim Anbau die natürlichen Gegebenheiten der Pflanzen (Standort, Sortenwahl, Fruchtwechsel, Mischkulturen).
     
  3. Wir schaffen für die sogenannten Nützlinge, die die Schädlinge fressen, bestmögliche Lebensbedingungen. Wir berücksichtigen Pflanzenpartnerschaften, die auf natürliche Weise Schädlingen und Krankheiten keine Möglichkeit zur Ausbreitung bieten.
Aus diese Weise wird die direkte Abwehr von Krankheiten und Schädlinge nur in Ausnahmefällen nötig sein.

Was tun bei Schädlingsbefall?

  1. Ruhe bewahren und nicht kopflos handeln.
     
  2. Feststellen, ob es sich um einen tierischen Schädling oder eine Krankheit handelt.
     
  3. Die befallene Pflanze stärken: lockern, wässern und mulchen des Bodens (dadurch werden die Bodenlebewesen zu verstärkter Aktivität angeregt), düngen mit Brennesseljauche.
     
  4. Beobachten, ob bereits natürliche Feinde vorhanden sind und der Spuk auf diese Weise schnell vorbei sein wird.
Handarbeit ist groß geschrieben!

denn damit läßt sich manches Gartenproblem rasch und giftfrei erledigen. Das macht zwar Arbeit, hinterläßt jedoch das Gefühl, der Pflanze rasch und wirkungsvoll geholfen zu haben.

  1. Sammeln und Abschütteln

    Kartoffelkäfer, Raupen, Maikäfer, Schnecken oder Blattläuse von einzelnen Blätter, Blüten oder Knospen abstreifen.
     
  2. Abschneiden und Abknipsen

    erste Hilfe bei Pilzkrankheiten; so kann eine Ausbreitung verhindert werden (allerdings alles sorgfältig verkompostieren, im Zweifelsfall nicht auf den Kompost.
     
  3. Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl

    vor allem bei Blattläusen, sie schaffen den Aufstieg dann meist nicht mehr, allerdings nicht zu oft und nicht bei Sonne, denn die Pflanzen mögen den Schock nicht.
     
  4. Aufstellen von Fallen und Fanggürteln

    • halbierte Kartoffelscheiben auslegen, um Drahtwürmer zu fangen
       
    • an Obstbäumen Fangringe und Leimringe gegen Maden und Frostspanner anbringen
       
    • Kirschfruchtfliegenfallen in die Kirschbäume hängen, um die reifenden Früchte vor Madenbefall zu schützen
       
    • Gelbtafeln in Gewächshäusern und Wintergärten locken die weiße Fliege und Trauermücken an
       
    • große Gemüseblätter oder Rhabarberblätter als Köder für Schnecken auslegen
       
    • Joghurtbecher ebenerdig eingraben, mit Bier füllen, um Schnecken zu fangen
       
    • Kohlkragen zur Abwehr der Kohlfliege anbringen: ein Stück Pappe bis zur Mitte einschneiden, um den Setzling legen. Die Fliege legt ihre Eier auf der Pappe ab, die Larven können aber nicht in den Boden an den Wurzelhals des Kohls kriechen
       
  5. Netze und Zäune anbringen

    Ein Schneckenzaun mit gebogenen Kanten wehrt Schnecken erfolgreich ab.

    Gemüsefliegennetze bieten Schutz vor Möhrenfliegen, Zwiebelfliegen, Lauchmotten und Kohlfliegen.

    Netze über Beeren- und Obststräuchern schützen vor fressenden Vögeln. Die Netze sollten im Fachhandel gekauft werden, denn sie sollten so beschaffen sein, daß sich die Vögel nicht darin verfangen.

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