Nachnamen in Jeanette Hölzl's Stammbaum

erklärt nach Sinn und Ursprung
 
Strg F = suchen / Ctrl F = search
Adler (z. T. jüdisch): im Südwesten mehrfach als Hausname bezeugt (noch heute Wirtshäuser "Zum Adler"; im übrigen wohl auf Vergleich beruhend, so z. B. in e. mhd. Klagelied auf König Ottokar v. Böhmen (1278): "Ein löwe an gemüete, ein adelar an güete, der werde künc ist tot." Ein Petsche adelar 1372 in Liegnitz. Zum Hausnamen vgl. Wernher ze dem adeler der winschenke 1316 Freiburg (wohnhaft im Haus zum schwarzen Adler), 1309 auch W. der Adeler genannt. Ebenso in Rottweil 1300: K. Bletz zem adeler, auch kurz "der adeler"
Ahlborn (Hbg. oft): entstellt aus dem einst beliebten ndd.-fries. Pers.N. Albern (Adel-bern; Adel und Bär) wie Osborn, Ausborn aus Osbern (es konkurriert der ON Ahlborn/Lippe).
Allmendinger (Stuttgart, Karlsruhe, Basel): aus Allmendingen (Württemberg und Schweiz); Württembergischer Volksschriftsteller Karl Allmendinger 1863.
Anwärter  
Auwärter (Stuttgart oft): Flurwächter
Baur (Bayern, Österreich): mhd. Bûwäre (bûwen = Ackerbau treiben). In Schwaben Bäuerle, Beuerle, Beyerle.
Bausch (obd.): mhd. Bûsch "Bausch". Vgl. mhd. Bûs "schwellende Fülle". Vgl. Kornbausch, Bauschwängel 14. Jh./Ölmütz. Bauschwekel (-Semmel) 1414 Mähren.
Beck Becke (bair. Böck) ist die ältere, süddt. Bezeichnung für den "Bäcker" (Becker). Pfister (Württ.) aus lat. Pistor deutet eigtl. auf den Klosterbäcker. Als Komposita begegnen: Brodbeck (eine Brotbeckenzunft in Alt-Konstanz), Dürrbeck, Hofbeck, Kornbeck, Sauerbeck, Semmelbeck, Weitzenbeck, Täglichsbeck. Dazu Beinamen wie Butterweck, Hebelwecke, Surhebel, Spitzweck (Spitzweg), Backwerk, Simmel, Siebenstriezel, Mohnstriezel; Klunkerteig, Teigfuß, Schmatzenteig, Sauerteig, Knüllmehl, Machhörndl, Saffran, Fladen(maul), Pustkusten, Guckinofen, Ofenloch, Backesbas, Hefenbauch usw.
Beuttenmüller Müller, obd.-bair. Miller, ndd. Möller, Moller, auch Müllner (Wien), Milner, Molner (holld. Molenaer), aus mlat. Molinarius, ahd. Mulinari, mhd. Mulnaere, ostmhd. Molner: die Häufigkeit des Namens ist durch zahlr. Dörfl. U. städt. Mühlen bedingt. Auch (städt.) Mühlenbesitzer und Pächter konnten Müller zubenannt werden, vgl. auch den Ritter Conrad v. Husen, gen. Müller (1282 Schwaben), der e. Mühle zu Lehen hatte. Nach der Art der Mühle vgl. Grützmüller, Weitzmüller, Lohmüller, Pfannmüller, u. ä., nach dem Standort: Brockmüller, Heitmüller, Teichmüller, Künsemüller.
Bienhaus Bien: in Hessen Flurnamen wie Bien (Bach u. Wiesen bei Jossklein), Bienholz, Bienacker, Bienberg, Bienkopf, auch Biening (Waldhöhe w. Fritzlar), alle im Sinne von "sumpfig". - Obd. wohl auch für den "Biener" (Imker, Zeidler).
Bock (zahlr.): z. T. über den alten Hausnamen, vgl. W. zu dem Bock 1424 Schlettstadt/Els. Im übrigen nach der Wesensart. Obd. auch Böcklin (Böcklein): altes Straßburger Geschlecht schon 1278 Ulr. Bokelin (Str.), mit alem. -lin für -lein.
Breitenbucher Buch: häufiger ON. (bes. in Bayern, Württ.): mhd. = Buchgehölz. Dazu "vom Buch", Bucher(t), Buchmann, Buchmaier, Buchmüller. Mit Umlaut: Bücher (Rothenbücher), Büchmann. Aber Buchner, Büchner (obd.) auch von den ON. Büchen, Buchen(au). Büchler: zum ÖN. Büchle. Im übrigen sind Buchner, Bucher(er) regellos für dieselbe Person um 1500 bezeugt. Büchner ist gebildet wie Eichner, Birkner, Lindner, Weidner (alle auch in Schlesien häufig): Nitsche Büchener 1372 Liegnitz, H. Buchener 1422 Görl. Vgl. auch H. zu der buochen 1375 Freiburg.
Bretsch ON./Altmark
Brockstedt Brook-, Brock-, Brokmann, Brockmöller, Brockmeier, Bröcker, westfäl. auch Bräucker sowie "im Brook, im Brauk" u. ä. meinen alle den Siedler im Bruchgelände, häufig in den sumpfigen oder moorigen Gegenden Nordwestfalens (Nd.-Rhein, dort meist "Broich" mit Dehnungs-i).
Brückelmann Bruck(mann), Brüggemann, Brügmann, Brügger (ndd., bes. westf.): an der Brücke wohnend, wie Anderbrügge, Toderbrüggen (vgl. Osenbrüggen für Osnabrück). Vgl. auch ON. Brügge, Brüggen (mehrfach!). Mitunter wohl auch "Brückenwart". Den Brücken-, Straßenpflasterer meint der brüggentreder 1268 Rostock, 1318 Lübeck, brüggenmaker 1325 Lübeck.
Buchard  
Buder Buderus, wie Studer, Studerus: Württ., s. Bauder neben Buder: schwäb. "Schläger" (mhd. buden "schlagen"): der Buder 1350/Stuttgart.
Budkisch  
Burmann (ndd.): = Bauer
Bässler Bassler (mnd.): Baccal , "Knappe", Jac. Basselere 1382 Hbf., Thid. Bascelere 1295.
Böhler zum ON. Böhle bzw. Böhlen (beide mehrfach in Sachsen), wie Döhler zu Döhlen.
Böhmler  
Bömler  
Bühler (obd.): nach der Wohnstätte am Bühel (Hügel) bzw. aus Bühl(Baden).
Chezla  
Clement Klement: ostd.-slaw. Variante zu Klemen(t)z (rhein-., obschles.), d. i. der heilige Clemens (lat. "milde Person"), Patron der Schiffer; auch Papstname. Clement der snyder 1397 Liegnitz, Clemet Schubart 1532 Liegnitz, patr. Nic. Clementer 1332 Böhmen.
Czarnetzki  
Daiber (Württ.) = "Täuber" (mhd. tiuber), Taubenzüchter, bzw. mhd. töuber "Bläser, Musikant", U. Täuber (Daiber) 1578 Ebingen.
Dobelmann (obd.): der im Tobel ("Tal, Waldschlucht") Wohnende.
Dorschner Dorsch, Dorschmann meint den Fischer bzw. Fischhändler.
Ehlers (zahlr. im Raum Hbg.-Bremen-Lübeck-Rostock), Patronym oder Vatersname zu Ehlert = Eilhart bzw. Eilwart urspr. Agilhard, Agilward (Agil = Schwertspitze). Noch 1592 Elert Petersen in Flsbg.
Esenwein (Württ.): entrundet aus Ösenwein "vertilge den Wein", ein Weinschwelg bzw. Weinschenk, wie Bausenwein, Schlindenwein; vgl. Ösenbrei (Aisenbrey), Ösenwald, Ösenkorb; zu khd. ösen "leer machen, ausschöpfen, vertilgen".
Fahrion (Stuttg.): Humanistenname für Häring
Fiebach Fieback, Fiebek u. ä. (oberschles.) siehe Fiebig: Viebig, entstellt zu Fiebing, erweitert Fiebiger: speziell schles.-sächs.-böhmisch für ursprünglich "Vieweg", also der am Viehweg Wohnende; vgl. by dem fiebege (1418 Glatz), Peter by dem vywege (1381 Sorau), Peter viweg (1383 Liegnitz), N. vyweger (1381 Friedland) , B. Fibiger (1523 Görlitz).
Fischer (rhein. Fischers): Die Häufigkeit des Namens (Berlin hatte über 3000 "Fischer") zeugt von der einstigen Bedeutung dieses Urgewerbes, bes. an der Küste, in Fluß- und Seengebieten, vor allem des Ostens, wie Fischerei und Imkerei Hauptberufe der Slawen waren.
Frank zum Volksnamen der Franken
Frasch  
Frey auch Frei: der Freie im Gegensatz zum Hörigen; mhd. vrîman "freier Bauer"; Cunczel der Frie 1340 Eger
Fritsch Kurzform zu Friedrich.
Gehrer (obd.): Zum Flurnamen Gere. Vgl. "der Gere" 1349 Eßlingen.
Gosmann germanisch gôß: gauta, zum Volksnamen der Goten. Vgl. Goßmannsdorf (Würzburg, Haßfurt).
Greiner (obd.-bair): auch Greinert, mhd. grîner "Zänker", vgl. Graf Eberhard der Greiner 14. Jh. Württ., Joh. Rönnow alias dictus Griner 14. Jh., Holst., Greiner 1363 Böhmen
Gösele Göss(e)l(e) (obd.-rhein.): Kurzform zu Goswin, Goßold, Goßbert, wohl auch Gotfried.
Gunkel odb.: = Kunkel (mhd., "Spindelmacher", mlat. conucula), meint den Spindelmacher; g für k wie in gumpost (kumpost), gugel (kugel). Bernh. Gunkel 1490 Konstanz, Jörg Gonkel 1498 Württ.
Haas s. Hase: wie viele Tiernamen meist wohl auf das Wesen der Benannten deutend, z. T. auch Beruf (Hasenjäger), z. T. auch durch Hausnamen vermittelt (Henr. Hase: im Haus "zum Hasen" 1293 Basel)
Hahn (überall oft): im allg. ist der Haushahn gemeint. Mehrfach ist Hahn auch Ortsname (= Hain), urkundlich "Hone" = Sumpf, Moor.
Hamer s. Hammer: meint den Schmied ("Meister Hämmerlein").
Hampl In Schlesien, Mähren, Württemberg, Sachsen üblich für Hampe, Hempe, Hempel: alter Personenname, Kurzform zu Hamprecht (Variante zu Heimprecht, Hemprecht).
Heilig Schnitzer von Heiligenbildern.
Hildenbrand(t) Der Waffenmeister Dietrichs von Bern, volkstümliche Sagengestalt, noch im 15. Jh. im jüngeren Hildebrandslied besungen: brand "flammendes Schwert", hild "Kampf".
Hofmann Schlesien, Lausitz, Sachsen: Nächst Scholz, Müller und Schmidt war Hoffmann der häufigste Berufsname in Schlesien, etwa dem west- u. süddt. Meier entsprechend, also Gutsverwalter an herrschaftlichen Höfen, auch auf Landgütern von Patriziern. Die Form Hofmann ist süddeutsch.
Horn (überal oft): ist meist Flur- oder ON., im Südwesten (Rhld.) vereinzelt auch Hausname (Köln, Worms: 1352 Henlin zu dem Horne; vam Guldenhorn). albert Horn (Horneman) 1296/1301 Hbg. (ON. Horn b. Hbg.!).
Häfele und Hefele (obd., alem-schwäb.) = "Hafen, Topf", Name des Hafners (Hefners), vgl. Heintz Häffenli der Hafner (v. Ulm) 1417 Zürich. Uli Häflei = Uli Hafner 1490 Baden/Aargau.
Hägele Hagel: z. T. wohl = Hagelstein "Hafel, Eisregen, Schlosse"; z. T. auch Flurname wie Grünhagel (zu "Hag, Hagen"); vgl. auch ÖN. Hagelsiepen neben Hagensiek, Hagelberg u. Hagelloch (für Hagenloch!). Hiltebrand gen. Hagel 1281 Württ.
Höfle Hofer (obd, Bay., Ö., Tirol): berühmt durch den Tiroler Andreas Hofer. In den Berglandschaften mit Hofsiedlung = Hofbesitzer, Hofbauer. Auch mit Umlaut: Höfer, während Hofner, Höfner auch zu den ON. Hofen gehören kann. Seltener Höfler, Höfl(e), Höflmaier; Höfle ist auch ÖN.
Högn Höger (Bay.) = Heger = der Forstaufseher, vgl. auch ON. Hög, Högen/Bay.
Hölzl Holz, Hölzl, Hölzle, Hölzer (alle obd.): nach der Wohnstätte im "Holz" (Wald, Gehölz). Vgl. Heinrich im Holz (Bauer) 1355/Baden, Hans im Hölzle 1515 Meßkirch/Baden. Auch Hölzler (1301/Württ.).
Hösch (Hbg., Hann.): im ndd. Raum kontrahiert aus Hovesche "der höfisch Gebildete". Dominus Conrad Hovesche 1227 Goslar, Wolter Hovesche 1272 Hbg. In Württemberg ist mit Hösch,Höschele und Hesch, Heschele der Spötter gemeint (mhd. hoschen "spotten", hosche "Spott", FN. Hosch/Basel; aber mhd. heschen "schluchzen". Joh. Hösch 1345 Zürich, Heinr. Höschel 1405 Eßlingen, Hans Hösch u. Sohn Jodocus Hesch 1480/1500 Würt.
Hüpsch  
Jankovsky Jankowski; polnisch "aus Jankow" (Ort des Jan, Janko).
Jauss Jos, Jost: (nd.-rhein. Josten, Joisten, Jostes, Jösting; obd. Johst, Joos, Jösel, Jostel; beeinflußt von Job [Hiob]: Jobst) meint Sankt Jodocus (kelt. N.), Wallfahrtsheiliger der Pikardie (St. Josse sur Mer bei Calais), 7. Jh.; im MA. vom Ndrhein bis Süddeutschld. beliebt (bair. auch Joas, alem. Joos, schwäb. Jaus). Jost (Jodocus) Hosebendel 1346 Liegnitz, Jodocus vulgo Jos Reichlin 1380 Konstanz.
Jüngling minderjähriger Sohn, vgl. Hans Stoltz Jüngeling (1497 Schles.).
Kaiser Kaiser, Kayser (obd.), Keyser, Keiser, rhein. Keysers: allenthalben verbreiteter ÜN., auch bei Bauern (wie auch König, Herzog u. ä.), z. T. auch durch Hausnamen vermittelt: domus dicta zume Keiser 1320 Worms.
Kast  
Kelber zu: Kalb; Bauernname, wie Rind, Ochs, Öchsle; auch: Kelberer, Kälberer.
Kirschmaier Maier: Mayer (obd.) neben Meyer, Meier (so bes. in Westf.-Hann.): urspr. der major villae oder villicus, im alten Frankenreich der Beauftragte des adligen oder geistlichen Grundherrn, der den Haupt-Gutshof bewirtschaftete, später auch die Verwalter bzw. Pächter kleinerer Höfe, mit Aufsicht über das bäuerl. Abgabenwesen; schließlich auch Erbpächter; zahlreiche Komposita: Linsen-, Haber-, Gerstenmaier; Bichel-, Loch-, Pfitz-, Lettenmaier; Brink-, Brock-, Lohmeyer; Bege-, Dütenmeyer wie Laber-, Vilsmayer (nach Flüssen).
Klemm Klemme (obd.): mhd. klem "eng, knapp" (vgl. FN. Klemmschuh). Sighard Clem 1160 Regensbg., Sibot Clemme 1197 Seefeld/Bay. Mhd. klemelich "benommen".
Klüver Klüwer (ndd. oft): s. Klüber und Klöver = Holzspalter, der Holzscheite herstellt. Speziell der Büttel, der den Gefangenen in die Kluven (gespaltener Holzblock) legt. Nicol. Cluvere 1351 Barth. Henneke Cluvere 1339 Lübeck. Dazu: Kluwe (Holzblock), mhd. klobe, zum Festhalten, Klauen.
Knoblauch Knobloch, Knoblich (bes. sächs.-schles.): ÜN. des Gärtners bzw. Händlers mit Knoblauch (mhd. klobe-louch "Spaltlauch"), ähnlich Schnittlauch (Jacob Snetloch). Cunr. Clobeloch 1223 Frkf., Knobelouch 1292 Meißen, Knobloch 1352 Liegnitz, 1304 Stuttg.; Knofloch, Knoflach (Tirol). Ndd. ist Knuflok 1442 Barth. Jacob Kluflokere 1288 Bremen.
Kock Koch, Köchle (obd.), Köchly (schweiz.), Kock, Koock (ndd.), Kocks (Kochs), Kox (ndrhein.), Coccejus (lat., humanist.), Magirus (griech.-lat.): Wie die Kochkunst ist auch der Name (lat. coquus) römischer Herkunft. In der Häufigkeit spiegelt sich die Wichtigkeit des Gewerbes im MA.
Koszollek  
Kraus Krause (md.), Kraus (obd.), Kruse (ndd.) = Kraushaar, Krauskopf. Seltener ist Krauspe (mhd. krûsp), vgl. Krisp (lat. crispus): Mich. Crausphans 1427 Zwickau.
Kristmann = Christian = lat. christianus "Anhänger Jesu"; griech. christós "der Gesalbte".
Kutscher (ostd.-schles.): deutlich slaw. Herkunft, wobei dt. u offenbar auf slaw. o beruht (wie im Lehnwort "Kutsche" aus ungar. Kocsi, Ort bei Raab. Kutscher(a) auch tschech. kucera "Locke".
Kümmel (mhd. kümin, lat. cuminum): ÜN. für Gewürzkrämer (wie Zimt, Kanehl, Lorbeer, Kardamon usw.) siehe Kimmel, Kimmich.
Laubstein  
Lauppe Laub, Lauber (obd.): zum ON. Laub (mehrfach). Bentz Laub 1386 Eßlingen.
Leyrer  
Lutz obd. KF zu Ludwig (ahd.: hluth = "berühmt", oder hlotho = "Schar"; wig = "Kampf, Krieg"), noch heute als VN.
Maier Maier: Mayer (obd.) neben Meyer, Meier (so bes. in Westf.-Hann.): urspr. der major villae oder villicus, im alten Frankenreich der Beauftragte des adligen oder geistlichen Grundherrn, der den Haupt-Gutshof bewirtschaftete, später auch die Verwalter bzw. Pächter kleinerer Höfe, mit Aufsicht über das bäuerl. Abgabenwesen; schließlich auch Erbpächter; zahlreiche Komposita: Linsen-, Haber-, Gerstenmaier; Bichel-, Loch-, Pfitz-, Lettenmaier; Brink-, Brock-, Lohmeyer; Bege-, Dütenmeyer wie Laber-, Vilsmayer (nach Flüssen).
Marek ostd.-slaw. Pers.-N., KF zu Maroslaw
Massmann norddt. Form zu Thomas (Apostel, Zeit Christi, Gedenktag 3. Juli); Thomas, hebräisch thoma = "Zwilling".
Mathes  
Maurer Maurer, Mäuerle wird deutlicher durch Andermauer, Aufdermauer, nach der Wohnstätte. Mauermann auch = Maurer.
Michael (hebr., wörtlich: "wer ist wie Gott?"): Michael, Gabriel u. Raphael sind die 3 Erzengel des Alten Testaments. Als Satansüberwinder verdrängte Michael im frühen MA. den germanischen Wodan, daher viele Wodansberge (Höhenkultstätten) fortan Michelsberge benannt.
Mohrhagen der im Moor Wohnende, von dort Zugezogene. Dazu Mohrdieck, Mohrholz, Mohrhoff, Mohrbeck u. ä.
Málek  
Mühle wie ndd. Möhl, Mähl nach der Wohlstätte oder Tätigkeit/Beruf; vgl. "von der, aus der Mühlen", "zur Mühlen".
Nieß Nieß, Nißle, Niesel (obd.): KF zu Dionys/Denis (griech.-lat. Dionysius = dem Gott Dionysos geweiht). Michel Nieß 1466 Rottweil.
Nubling Nübling (obd.) = Niebling, s. Nibelung ("Sohn des Nebels, der nebligen Unterwelt"). Ein Nachklang der germ. Heldensage, wo Nibelung der erbl. Beiname für den Besitzer des Nibelungenhortes ist. Als Taufname seit dem 8. Jh. bezeugt, oft um 1100/1200 am O.-Rhein); ein ON. Nübel bei Schleswig, ON. Nübbel bei Rendsburg.
Plath (Rostock oft): ON Plath/Meckl.; zu Platte vgl. ON. Plate/Meckl. (Plote).
Popinga Poppinga, Popkema sind fries. Patronyme. Es handelt sich um einen alten Lallnamen (viell. für Roppo, Roppke = Roppert), vgl. fries. Pope Hymmen 16. Jh., Popke Feddama 1422. In Hbg. 1277 Joh. filius Popponis, 1307 Nik. Poppeke: heute Popken (Hbg.) nebst Poppen.
Prenzing  
Pridat  
Prüß (Hbg. oft); auch Prüße, Prüßmann, Prüßing, Preuß. Den Namen hat das Deutsche Ordensland Preußen von den baltischen Vorbewohnern, den Prûßen, die im 13. Jh. vom Deutschen Ritterorden unterworfen wurden. Der Name deutet nicht nur auf die Herkunft aus dem Ordensland Preußen, sondern auch auf Geschäftsbeziehungen u. Reisen dorthin. So 1389 in Liegnitz: Heynrich kauffman hat Gut "czu Preußen ym lande" hinterlassen. Peter Prüße, Nicclos Preuße 1382/85 Liegnitz
Reutebuch Reuter (obd.): meist auf ÖN. oder ON. wie Reut(h), Reute "gerodete Waldstelle, urbar gemachtes Gelände" bezüglich, wie Hutschenreuter (-reiter) auf ON. Hutschenreut; vereinzelt auch = mhd. riuter "reutender, rodender Bauer". Ndrhein. Reuters neben Rüters meint ndld. Ruiter, Ruyter, berittener Krieger, Reiter (urspr. Wegelagerer, vgl. ndld. ruiten "plündern")
Riecker zerdehnt Rieckeheer, wenn nicht "der reiche Herr", auch Rickher, ist der ndd. Pers.-N. Rik-her, s. obd. Reicher (altdt. Volksname = "mächtig im Herr").
Rometsch  
Rosina lat. = rosig, Weiterbildung von Rosa.
Ruess (Hbg. oft) = Rüsch
Rüsch (Hbg. oft): ist verbreiteter Flurname = feuchtes, binsen- oder schilfreiches Gelände (obd. Reusch). Vgl. Meinhard Rusche, Ruscheman 1399 i. O. Lüdeke uppen Rusche 1388 Bremen, Radolf Rusche 1285 Rostock.
Schenkel auch Schinkel; nach auffallendem Schenkel; vgl. Gut-, Faul-, Lang-, Kurzschenkel, Bären-, Hasen-, Rindschenkel u. ä.; Holzschenkel wie Holbein, Klapperschenkel, -schink wie -bein 14. Jh. Böhmen.
Scheufele Schäufele, Schäuflen (Württ.) meint den Schäuf(f)ler = Schaufelhersteller, Schaufelschmied, bzw. den mit der Schaufel (mhd. schûfel) Arbeitenden. Eberhard der Schûfeler 1349 Brie/Stuttg., Pawel Schüfeler 1381 ö. Zittau. Entrundet Schaifele, Scheifele. Ndd. Schüffelgen, Schüffler.
Schmid(t) Von der Wertschätzung der Schmiedekunst schon in ältester Zeit - sie galt als göttl. Ursprungs - zeugt z. B. die Wieland-Sage. Vom Wandalenkönig Geiserich wird berichtet, daß er einen geschickten Schmied zum Grafenrang erhob. Die reiche Gliederung der Schmiedezunft im MA. spiegelt sich in den FN. Kupfer-, Eisen-, Stahl- Gold-, Silberschmidt, Grob-, Kleinschmidt, Hammer-, Hauben-, Helm-, Kessel-, Klingen-, Messer-, Nagel-, Schaar-, Scheer-, Schellen-, Hufschmidt usw.; Schmid, Schmitt sind obd., Schmitz ist rhein., Schmedt ndd., KF. Schmedeke, Schmiedel. Siehe auch Funke, Hammer, Pinkpank, Nagel, Eisen u.ä., auch viele Namen auf -eisen.
Schurr Schurr, Schurrer (obd.): wohl Flurname Schurr, Gschurr "Geröllrutsch". Tirol schurr "hitziges Wesen" ist sekundär. Conrad Schurre 1301 Frkn., L. Schurr 1530 Ulm.
Schwan Schwan, Schwahn (oft): z. T. durch Hausnamen vermittelt, "zum Schwan" 1300 Mainz, 1472 Kolmar, "zum weißen Schwan" 1460 Freiburg. Eine Patrizierfamilie v. Schwanenflügel seit 1331 in Göttingen. Deutlich ist Joh. vom Swan = Joh. Swan um 1300 Lübeck, vgl. Joh. Swanenmester 1342 Stralsund.
Schöning (ndd. oft): der Schöne, meint nicht nur "von schöner Erscheinung", sondern auch "fein, sittig, freundlich"; z. T. aber auch z. ON. Schöningen/Braunschweig.
Seybold Seibold (obd.): Sibold: Sig-bald (bald "kühn"); dazu ON. Seibelsdorf/Bay.
Simon Siemon, ndd. patr. Simons, Simonsen (oft): Name zweier Apostel (hebr. Schimeon "Erhöhung"), Simon Cananäus und Simon Petrus. Symko (Symon) Stoyan 1412 Posen. Auch Siemens.
Stauss Stauß (Sachsen): mhd. stûz "Steiß" (in Lpz. 1350 Stûß, 1324 Stauß).
Stolz Stolz, Stolte: der Stolze, Hochgemute, dann auch Hochmütige, Hoffärtige; mhd. stoltern "stolz tun".
Straub Straub, Straube (obd.): Sträuble, Straibl, wird deutlicher durch Straubhaar: der Rauhhaarige, Struppige, mhd. strûben "rauh emporstehen, sich sträuben". Vgl. ndd. Struve, Strobel, Struwelpeter.
Stutzmann Stutz: obd. z. T. wie Stutzer und Amstutz (Schweiz) = der am Stutz (am Steilhang) Wohnende. Vgl. aber mhd. stutze "Holzgefäß von stumpfer Form" bzw. "Stutzbecher"; und mhd. Stutz "Stoß".
Stübler  
Triebel (Schles., Böhm., Sachsen) ist slaw. wie Triebe, Triebusch, Triebsch, Triebke. Auch in ON. Triebel (Sorau, Ölsnitz), Triebelwitz bei Liegnitz, Triebsch u. ä.
Vavra  
Veil Feil, Feyhl u. ä. (Stuttg. oft) s. Feigl = mhd. vîol "Veilchen"; mitunter mag der Feil(en)hauer gemeint sein, obd. auch Feiler, mhd. vîler, vîlenhouwer.
Vetter (oft), mhd. = "Vatersbruder, Vetter"; bair. Vötter, nebst Vetterle, Vötterl, Vetterling, Vetterkind, Vettermann, Trautvetter; ndd. Vedder s. Fedder.
Vorast Ast: Übername des Asthauers, Waldarbeiters, vgl. Fellnast, Dürrast. Hannus Ast 1384 Liegnitz, Rud. Ästlin 1369 Biberach. Vgl. auch ON. Ast in Bayern. Evtl. v. Flur- und Hofnamen Ast, Asten/Tirol (die Aste = Voralpe, Weideplatz); aber "van Asten" (Rostock) meint den ON. Außerdem ON. Asten (Holland).
Weber lat. Textor, meint den Leine-, Linnenweber wie den Wollen-, Wullen-, Wüllenweber. Dazu Reißenweber = Schleierweber.
Weidemann Weidemann, Weidner s. Weide = nach der Wohnstätte an Weidenbäumen oder der Herkunft (ON. Weida/Sachsen, Thüringen); mhd. wîde = Weidenbaum; aber Weidemann, soweit nicht die urkdl. Form Widemann lautet, auch mhd. Jäger oder Fischer, der das Weidwerk ausübt.
Weiss (heute z. T. auch jüd.): der Weißhaarige, bes. zur Unterscheidung von gleichnamigen Schwarzhaarigen; so der weiße und der schwarze Ewald (Brüder), Missionare in Westf. 7.Jh.; Uodalrich der wîße u. Uodalrich der swarze 1136 Würzburg.
Weller soweit westf. s. Weller (Welle = quelliges Gelände, Quelle). Aber obd. teile = Welder: am Walde, aus Welden, teils Waller = Pilger.
Weyrich Wei(h)rauch, ostmd.-schles. auch Wei(h)rich: wohl Berufs-ÜN. für den weihräuchernden Priester; kann sonst auch auf Wegerich und auf (obd.-westd.) Pers.-N. Wirich (Wigrich "kampfmächtig") beruhen.
Wittrich Wittrisch: ostdt.-slaw. = Dietrich (althochdeutsch diot = "Volk" und rihhi ="reich, mächtig"). Vgl. ON. Witrschkowitz: 1347 Dietrichsdorf.
Wynhoven  
Ziebuhr  
Ziegele  
Ziegler ndd. Tegeler: der Ziegelbrenner, der Lehmziegel macht; vgl. Hensel czigelstricher 1372 Liegnitz; eine Nürnberger Verordnung 15. Jh. bestimmt: " si suln auch alle ziegel machen in ainem model und suln ain sinwel eisen (rundes Eisen) haben, da mit si si streichen, so si waich sint." Ulreich der zigler 1340 Eger. In Frkf. 1440 Henne Ziegeldecker; bei Worms 1337 Joh. in dem ziegelhof.

Jeanette Hölzl's Stammbaum
zurück zu Jeanette Hölzl's homepage